Die dritte Generation: Armin Jöchle

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Neue Aufbrüche in der dritten Generation – 1995 übernimmt Armin Jöchle

Erfahrungen für den Familienbetrieb: Wie schon sein Vater hat auch Armin Jöchle das vom Großvater aufgebaute Familienunternehmen von Kindheit an kennen gelernt.

Nach der Schule absolvierte er bei dem überregional aktiven Familienbetrieb E.P. Elektro-Projekt GmbH & Co. KG in der nahen Stadt Weingarten die Ausbildung zum Elektrogerätemechaniker sowie zum Energiegeräteelektroniker und legte danach auch die Prüfung zum Elektromeister (als Preisträger) bei der Handwerkskammer Ulm ab. 

Das Foto zeigt ihn bei der Preisübergabe 1993 durch Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel und Götz Kottmann von der Handwerkskammer Ulm.

Nach der Meisterprüfung durchlief Armin Jöchle noch ein betriebswirtschaftliches Studium mit Befähigung zum Betriebswirt (HwO) und Master Professional.

Seit den 80er Jahren arbeitete Armin Jöchle im Familienbetrieb seinem Vater zu und 1995 übernahm er von diesem die Firmenleitung.

Mit Blick auf das weitere Wachstum des Unternehmens entschloss sich Armin Jöchle 1997, das Unternehmen in Jöchle Elektrotechnik GmbH umzufirmieren. Gleichzeitig übernahm er damals die alleinige Geschäftsführung. Seither hat Armin Jöchle den Betrieb mit seinen Akzenten geprägt und durch neue Schwerpunkte weiterentwickelt.

Insbesondere rückte das Firmenkundengeschäft immer mehr als Wachstumstreiber ins Zentrum. Ein wesentlicher Schritt war ab 1998 der Aufbau eines weiteren Standbeins in der Industrieautomation. Dahingegen spielte der Laden mit Einzelhandelsangeboten angesichts der Umbrüche im Kaufverhalten eine abnehmende Rolle und wurde 2005 schließlich aufgegeben.

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Wie Schaltschränke einen Baindter in die ganze Welt bringen

Für Unternehmen in und um Baindt hat die Firma Jöchle vielfach und über viele Jahre Schaltschränke eingebaut und gewartet. Und diese Expertise hat dann auch Aufträge weit über Oberschaben hinaus eingebracht.

Nach seiner Ausbildung bei der Firma E.P. Elektroprojekt in Weingarten hat Armin Jöchle als Mitarbeiter seines Vaters ab den 80er Jahren Erfahrungen mit immer anspruchsvolleren und größeren Schaltschränken gesammelt. Dabei hat er schließlich auch Aufträge überregional ausgeführt, teils für international tätige Konzerne. Damit verbunden waren Montagen in anderen Teilen Deutschlands und auch im Ausland.

Was ist eigentlich ein Schaltschrank?
Ein Schaltschrank kann so klein wie ein Badschrank über dem Waschbecken sein oder so groß wie ein ganzer Raum. In ihm sind jedenfalls sämtliche elektrotechnische Komponenten samt Anschlüssen für die Stromversorgung eines kompletten kleineren Betriebs oder nur für eine einzige große Maschine oder Anlage eingebaut. Jeder Schaltschrank ist sozusagen eine persönliche Maßanfertigung für die geplante Anwendung und erfordert das ganze Können von Elektrotechnikern.

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Fünf Monate Malaysia – Zeuge beim Boom in Südostasien

Die Baindter Firma Jöchle erhielt von der im Anlagenbau tätigen deutschen Salzgitter International GmbH einen Auftrag, der Armin Jöchle für einige Monate nach Malaysia geführt hat. Denn dort in Laksana unweit der Hauptstadt Kuala Lumpur errichtete Salzgitter eine Fabrik zur Fertigung von Wasserrohren (Spiralrohre) für die infrastrukturelle Versorgung.

In Malaysia begann in jenen Jahren ein seither anhaltendes Wachstum, allein die Bevölkerung wuchs landesweit zwischen 1980 und dem Jahr 2000 von 14 Millionen auf über 23 Millionen, weshalb auch immer mehr Investitionen in die Ver- und Entsorgung notwendig geworden sind.

Jöchle Elektrotechnik erhielt dabei von Salzgitter den Auftrag, für deren Spiralrohrmaschine die Schaltschränke zu installieren. Dabei ging es für Armin Jöchle zunächst darum, in der Baindter Werkstatt alle diese Schaltschränke komplett zu fertigen. Dann wurden diese in einem Container nach Malaysia verschifft. Und anschließend hat Armin Jöchle vor Ort in Laksana während fünf Monaten die Schaltschränke angeschlossen und damit letztlich auch die Inbetriebnahme der Maschine mit möglich gemacht. Parallel dazu ging es noch darum, das Personal für die Bedienung und Wartung zu schulen.

Neben der Arbeit auch Freundschaften
Während des fast halben Jahres vor Ort lernte Jöchle nicht nur Teile der malaiischen Halbinsel kennen, sondern pflegte auch Kontakte im Kollegenkreis. Und daraus entstanden einige Freundschaften, die bis heute bestehen.

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Das olympische Feuer eröffnet die Brücke am Golf von Korinth … aber nicht ohne Schaltschränke aus Baindt

Eine Brückenverbindung zwischen dem griechischen Festland und der Halbinsel Peloponnes? Das galt lange Zeit als technisch unmöglich, denn der Boden unter der 2,5 Kilometer breiten und bis zu 65 Meter tiefen Meerenge ist nicht ausreichend stabil für eine Verankerung. Und doch ist die Rio-Andirrio-Brücke 2004 Wirklichkeit geworden.

Rio und Andirrio sind die beiden Orte an den Enden der Brücke. Möglich wurde die Brücke, weil dieses Bauwerk auf vier gigantisch großen Pfeilern auf dem Meeresboden ruht, die in 65 Metern Tiefe teils 90 Meter breit sind. Dafür hat man den Meeresboden sozusagen stabilisiert und deshalb eine Vielzahl von bis zu 30 Meter langen Stahlhülsen eingerammt.

Und nun kommt das Team Jöchle aus Baindt ins Spiel.
Denn Salzgitter lieferte diese Spiralrohre und benötigte für die Arbeiten vor Ort wieder, ja genau Schaltschränke. Im Jahr 2000 startete dieses anspruchsvolle Projekt, und Armin Jöchle war mit seinem Team fast zehn Monate vor Ort. Pünktlich zu den olympischen Spielen 2004 konnte die olympische Fackel auf der Brücke über die Meerenge getragen werden. Ein deutscher Fackelträger war auch dabei, das war Otto Rehagel, Rehakles, der erfolgreiche Trainer der Fußballnationalmannschaft.

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Strom für Wasserrohre – Schaltschränke für Hydrotester im Iran

Mehrfach hat Armin Jöchle Projekte im Nahen und Mittleren Osten wahrgenommen, nämlich im Iran, in der Türkei, in Ägypten und in Saudi-Arabien. Dabei hat er neben der Arbeit auch faszinierende Landschaften, Kulturen und Menschen kennen lernen können.

Vier Monate verbrachte Jöchle dabei auch in der iranischen Hauptstadt Teheran, um Schaltschränke für die Erweiterung eines Rohrwerkes zu installieren. Bei dieser Erweiterung ging es nicht um den Neubau von Rohren. Vielmehr standen eine Rohr-Innenreinigung mit Druckprüfung sowie eine Ultraschall-Testanlage im Mittelpunkt, also ein Hydrotester.

Solche Tester sind übergroße Spezialmaschinen, um die Dichtigkeit von Wasserrohren zu überprüfen. Gerade diese verlangen eine anspruchsvolle Energieversorgung und damit Schaltschränke „made in Baindt“.

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Schaltschränke als Basis für die Industrieautomation

Mit der Expansion der Familienfirma in Baindt und der Gründung der eigenen Familie rückten die Auslandseinsätze für Armin Jöchle wieder in die zweite Reihe.

1998 entstand auf Basis der Expertise mit Schaltschränken der neue Unternehmensbereich Industrieautomation. Dabei geht es um die Entwicklung und die Fertigung von Steuerungen für die Automatisierungstechnik und Kommunikationssysteme im Anlagen- und Maschinenbau.

Dies bedeutet, dass die Firma Jöchle für ihre Unternehmenskunden inzwischen nicht nur reiner Zulieferer ist, sondern Systempartner von den ersten Entwürfen der Planung über die Fertigung bis hin zur Wartung.

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Jöchle Elektrotechnik auf dem Weg in die Zukunft

Von der Ortsmitte nach Mehlis
Im neuen Jahrtausend hat sich unabhängig voneinander das anhaltende Wachstum der Gemeinde Baindt und auch der Firma Jöchle Elektrotechnik fortgesetzt. So zählt Baindt inzwischen 5.400 Einwohner und ist längst nicht nur eine Wohngemeinde, sondern auch Standort für mehrere Unternehmen. Und so wie die Gemeinde durch neue Wohn- und Gewerbegebiete größer geworden ist, sind auch Jöchles zur Erkenntnis kommen, dass die weitere Entwicklung innerorts kaum noch möglich sein dürfte.

2016 zieht Jöchle Elektrotechnik in das neue Gewerbegebiet Mehlis, das die Gemeinde Baindt etwas außerhalb mit nahem Anschluss an die Bundesstraße 30 errichtet hat. Mit dem neuen Technik- und Verwaltungsgebäude in Mehlis hat sich Jöchle auch das Potential für künftige Entwicklungen gesichert. Dahingegen gibt es im traditionellen Stammhaus in der Storchenstraße im Baindter Ortskern nach fast neun Jahrzehnten eine Nutzung unabhängig von der Elektrotechnik.

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Damit Elektromobilität in Bewegung bleibt: Jöchle steigt in E-Mobility ein

Die Idee kam beim Laden
Die Geschäftsidee für ein neues Tätigkeitsfeld für Jöchle Elektrotechnik ergab sich 2015 mit dem Kauf eines der ersten serienreifen Elektrofahrzeuge mit alltagstauglicher Reichweite. Der Trend zu immer mehr Elektromobilität und zu einer emissionsfreien Mobilität der Zukunft war da schon absehbar, aber auch der ebenfalls wachsende Bedarf an zuverlässiger Ladeinfrastruktur.

Einmal mehr wurde für Armin Jöchle beim Aufbau der Angebote ein ganzheitlicher Ansatz wegweisend: Einerseits stationäre Lösungen für unterschiedliche Bedarfe und andererseits eine frei zugängliche öffentliche Tankstelle. Denn Ladeinfrastruktur benötigen Unternehmen und Kommunen, aber nicht zuletzt auch private Nutzer – gerade auch im ländlichen Raum.

Ladestationen für jeden Bedarf
Für private E-Autos genügt eine kompakte Wallbox für das Aufladen in der Garage. Anspruchsvoller sind die Lösungen, wenn es um die Versorgung von Wohnanlagen geht, und erst recht, wenn Unternehmen Ladeinfrastruktur für ihren Fuhrpark benötigen oder mehrere Firmen für einen Gewerbestandort. Städte und Gemeinden benötigen darüber hinaus Strom für ihre Flotten und wollen außerdem immer häufiger Ladestationen an öffentlichen Parkplätzen anbieten.

Für all diese Anwendungen braucht es eine individuelle, auf den Bedarf zugeschnittene Lösung, eine Maßarbeit, für die das Handwerk steht. Darüber hinaus verfügen immer mehr Haushalte und Unternehmen über eine eigene Energieerzeugung und Stromspeicher-Systeme. Das wiederum lässt sich natürlich mit dem Bedarf für die eigene Elektromobilität verknüpfen. Auch dafür gibt es keine Standardlösung, gefragt ist wieder handwerkliche Maßarbeit.

Ist alles installiert, geht es um eine möglichst lange Lebenszeit der Technik. Dafür stehen Wartung und Service von Jöchle Elektrotechnik.

Die „Tanke“ in Mehlis
Im Schwäbischen hat man schon immer gesagt: „Ich geh‘ zur Tanke“. Tankstelle ist als Wort einfach zu lang. Was lag näher, als die öffentliche Stromtankstelle am neuen Sitz von Jöchle Elektrotechnik im Baindter Gewerbegebiet Mehlis einfach „Tanke“ zu nennen.

Im Juni 2023 ging die Tanke mit fünf Schnelllade-Punkten für Pkw wie auch für Lkw in Betrieb (Leistung bis 150 Kilowatt). Die Tanke lässt sich auch online leicht finden, nicht zuletzt über das zusätzliche Angebot der Jöchle Mobility App. Innovativ ist die Tanke auch deshalb, weil sie selbst erzeugte Sonnenenergie nutzt, und weil man in der Zeit des Ladens einen SB-Sauger für die Innenraumreinigung nutzen kann. Ein Verkaufsautomat für Snacks und Getränke sorgt nicht zuletzt für die kleine Stärkung zwischendurch – wieder ein ganzheitlicher Ansatz, der Technik, Nachhaltigkeit und Kundenservice intelligent verbindet.

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Ein Geschäftsführungsteam und der Einstieg der vierten Generation​

Früh hat Armin Jöchle erkannt, dass für einen breit, in anspruchsvollen Tätigkeitsfeldern aufgestellten Mittelständler eine dezentrale Unternehmensführung sinnvoll ist. Daher hat er die Geschäftsführung geöffnet und in diese 2019 Thomas Giray berufen und 2025 Niklas Heilig als Dritten im Bunde.

Dabei ist Thomas Giray, der 1997 für die Ausbildung bei Jöchle eingetreten ist, als Geschäftsführer nun zuständig für Industrieautomation und Schaltschrankbau. Niklas Heilig hat nach dem Meisterabschluss 2022 bei Jöchle angefangen und ist heute Geschäftsführer für Elektroinstallation / Elektromobilität / Photovoltaik / Gebäudetechnik.

Armin Jöchle selbst konzentriert sich als Geschäftsführender Gesellschafter auf die übergeordneten Fragen der Unternehmensentwicklung. Was Armin Jöchle besonders freut, dass seine Tochter Mara die 100-jährige Unternehmenstradition in vierter Generation fortsetzen wird. Sie hat 2024 ihre Ausbildung zur Elektronikerin Fachrichtung Energie – und Gebäudetechnik abgeschlossen, ist dann bei Jöchle Elektrotechnik eingestiegen und besucht derzeit die Meisterschule.

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Verbunden und eingebunden: Verbandsarbeit im Ehrenamt

Neben Beruf und Familie ist Armin Jöchle wie schon seinem Vater und Großvater das öffentliche Engagement immer sehr wichtig gewesen.

Schon 1998 ist er in den Vorstand der Elektroinnung im Landkreis Ravensburg eingezogen. Von 2012 bis 2024 hat Armin Jöchle die Innung als Obermeister geleitet. In Anerkennung seiner Verdienste haben ihn die Mitglieder zum Ehrenobermeister ernannt.

Darüber hinaus war Armin Jöchle auch auf Landes- und Bundesebene in den maßgeblichen Organisationen der elektro- und informationstechnischen Handwerke engagiert. Im Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FV EIT BW) wirkte er beispielsweise als Vizepräsident, Ressortleiter Finanzen sowie Ressortleiter für Öffentlichkeitsarbeit.

Auch im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) mit Sitz in Frankfurt am Main war Jöchle aktiv. Dort brachte er seine Expertise insbesondere im Vorstandsrat sowie im Arbeitskreis Medien ein.

Die genannten Verbandsfunktionen hat Armin Jöchle inzwischen abgegeben, er bleibt den Strukturen aber ideell verbunden.

Nach wie vor aktiv ist Armin Jöchle in zwei Gremien in der Region:
So gehört er seit 2014 dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Ravensburg an, wo er mit Nachdruck und mit seiner ganzen Erfahrung die Interessen des Elektrohandwerks vertritt.

Einen weiteren ehrenamtlichen Schwerpunkt bildet die für Südwürttemberg zuständige Handwerkskammer Ulm. Jöchle bringt sich in dieser ebenfalls seit 2014 als gewähltes Mitglied der Vollversammlung ein und übernimmt Verantwortung im Berufsbildungsausschuss, der zentrale Entscheidungen zur Qualifizierung und Nachwuchsförderung im Handwerk vorbereitet.

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Mit 100 Jahren Erfahrung den Blick nach vorn und ein Blick auf die vierte Generation

Die künftige Weitergabe der Unternehmensführung an seine Tochter Mara und das ehrenamtliche Wirken für den Handwerkernachwuchs allgemein haben für Armin Jöchle heute eine zentrale persönliche Bedeutung.

Denn die Firma Jöchle in Baindt gibt es 2025 seit 100 Jahren. Seit 1925 haben bisher drei Generationen in Baindt mitgewirkt, dass sich das Handwerk der Elektrotechnik immer weiter entwickelt und manchmal sogar neu erfindet. Das ist eine solide Basis, um den Weg in die Zukunft mit Zuversicht anzugehen.

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